Eine Überraschung erlebten die Goslarer Landfrauen bei ihrem letzten Treffen.
Die Referentin Heike Reßmeyer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stimmte ihren Vortrag mit Bildern einer stattlichen Eiche, zu sehen im Wandel der Jahrszeiten, und Musik aus dem Musical Tabaluga: „Das Lied vom Baum des Lebens“ von Peter Maffay ein.
Mit Gedanken über das, was alles im Leben eines Baumes geschieht und welche Bedeutung er für die Menschen(heit) hat, unterhielt sie die Zuhörer in den nächsten 1 ½ Stunden.
Sie zeigte Fotos von Baumgiganten auf der ganzen Welt:
Die 1500 Jahre alte Engeleiche in South Carolina, USA, mit einer Krone von 1580 m² und einem 20 m hohen und 2,5 m dicken Stamm, den 115,2 m hohen Mammutbaum im Redwoodforest in Kalifornien, oder die mexikanische Sumpfzypresse mit einem Durchmesser von 14,05 Metern, 58 m Umfang, ca. 2.000 Jahre alt. Vom ältesten Baum „Methusalem“ – eine Grannen-kiefer – er wurde 5.064 Jahre alt und stand in den Rocky Mountains. Der Stamm hatte 100 Jahresringe auf einem Zentimeter Holz.
Und die Bengalischen Feige in der Nähe von Kalkutta, eine Krone von 420 Metern Breite bietet. Als Stützen hat sie Luftwurzeln gebildet, die das Blätterdach halten.
Auch in Deutschland kennen wir berühmte Bäume:
z. B. die Dicke Marie in Berlin-Reinickendorf, eine 1107 Jahre alte Stieleiche,
die Süntelbuche am Heber bei Bad Gandersheim, die Kaiser-Lothar-Linde in Königslutter, 1135 gepflanzt, oder die Dorfeiche in Dötlingen.
Häufig wurde unter Linden getanzt, daher gibt es Tanzlinden auf vielen Dörfern wie in Metzingen und in Upstedt. Auch bei Gielde steht eine alte, viel fotografierte Eiche.
Wovon könnte so ein Baum alles erzählen?
Vom Apfelbaum im Paradiesgarten, von dem Adam und Eva aßen,
von den Mythen aus der nordischen Saga mit Trollen, Feen und Nymphen, Droiden und Geistern oder aus der Edda mit ihren Nornen.
Die Kelten und Gallier beteten Baumgottheiten an. Der römische Dichter Vergil spricht von kleinen Männern, die knorrigen Eichen entsteigen.
Immer spielten Bäume eine wichtige Rolle.
Nach heidnischem Glauben entstammte sogar die Menschheit dem Weltenbaum. Unterschiedliche Arten tauchen in verschiedenen Kulturen auf.
Über Bäume wurden Gedichte und Lieder geschrieben, Bäume sind Inhalte von Sprichwörtern, ganze Geschichten gibt es über sie.
Bäume sind für Menschen auch immer nützlich gewesen:
Sie sind Schattenspender, bieten Ruheplätze, sind Spielplätze oder Orte des Gedenkens und der Gerichtsbarkeit. Unter Ihnen wurden fröhliche Feste gefeiert und sie sind Raum für neues Leben.
Das Holz diente dem Bau von Häusern und Geräten, oder zur Feuerung, die Blätter und Früchte als Viehfutter, trockenes Laub zur Einstreu; Blüten und Früchte der Vorratshaltung.
Bäume sind CO2-Speicher, tragen zur Luftreinheit bei und filtern Schadstoffe aus, so sorgen sie für angenehmes Klima.
Frau Reßmeyer stellte Eichen, Eschen, Linden, Kastanien, Buchen, Eschen, Walnuss, Erlen und Obstbäume vor, wie sie sich fortpflanzen und schützen und wie man sie unterscheiden und nutzen kann.
Zum Ausklang zitierte sie ein Gedicht von Max Bewer mit der Empfehlung an alle:
Pflanz einen Baum!
und kannst Du auch nicht ahnen,
wer einst in seinem Schatten tanzt.
Bedenke Mensch: Es haben Deine Ahnen,
eh’ sie Dich gekannt, auch für Dich gepflanzt!
Erfolgreiches Jahr bei den Goslarer LandFrauen
Der Winter hielt Einzug, aber davon ließen sich die Goslarer LandFrauen nicht abhalten und besuchten die Jahreshauptversammlung so zahlreich, dass die Plätze nicht ausreichten.
Die Vorsitzende Sabine Loose konnte auf sechs Vortragsveranstaltungen, acht Fahrten und Wanderungen von einem halben bis zu vier Tagen zurückblicken. Das reichte vom Besuch des Goslarer Stadtarchivs über eine Nachtwanderung in Hornburg bis zum Theaterbesuch in Braunschweig, von einer Fahrt an den Rhein mit Köln, Bonn und Aachen über den Besuch des Instituts für Sonnensystemforschung bis zu Einbecker Sehenswürdigkeiten oder der Wanderung im Harz bis zur Dorfbegehung in Werlaburgdorf. Kreativ waren die LandFrauen mit Patchwork, Fröbelsternen, Geschenktüten und Engeln. Die Gielder Mitglieder bereicherten die Adventsfeier mit selbst gebackenen Keksen und selbst angefertigtem Weihnachtsschmuck.
Besonders hob sie den Tag der Niedersachsen hervor, bei dem zahlreiche selbstgebackene Torten gespendet wurden und gern den Besuchern gegessen wurden.
Bei ihren Treffen sammelten die LandFrauen 1050 Euro und spendeten sie den Hochwasseropfern an der Elbe, den Taifunopfern auf den Philippinen und für die Weihnachtsfeier der Zille.
Die Vorsitzende würdigte Barbara Becker aus Wennerode, die nach 45 Jahren LandFrauenarbeit unter anderem als Vorsitzende des LandFrauenvereins Goslar und Vorsitzende des Kreisverbandes Goslar ihr Amt als Ortsvertrauensfrau in Wennerode an Ursula Wehrstedt abgegeben hat. Für 25-jährige Tätigkeit als Ortsvertrauensfrau erhält Helga Fricke aus Jerstedt eine Kette mit LandFrauenbiene. Leider konnten beide Damen aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Versammlung teilnehmen.
Für das Jahr 2014 sind eine Reise an die Côte d’Azur und eine Reise nach Usedom geplant. Weitere Ziele sind Berlin, Liebenburg und Wolfenbüttel und die Fahrt ins Blaue. Die LandFrauen informieren sich über Hautkrankheiten, Hexen, Tibet, Käse und Werbungseinflüsse und lernen Patchworkarbeiten. Der LandFrauenverein Goslar freut sich auch immer über Gäste bei seinen Veranstaltungen.
Am Ende der Versammlung überreichte Sabine Loose je einen Blumenstrauß an Renate Geldmacher-Ternedde und Lore Wesche, die Fotos von der LandFrauenreise nach Andalusien zeigten.
Weihnachtsfeier am 4. Dezember 2014
in Dörnten
14:30 Uhr Gasthaus Schwarze
137 Goslarer LandFrauen trafen sich am 5. Dezember im Gasthaus Schwarze in Dörnten zu ihrer Adventsfeier.
Die Gielder Vereinsmitglieder hatten die Tische liebevoll mit Tannengrün, Adventssternen, Nüssen und eigenhändig hergestellten Engeln geschmückt. Und als besondere Überraschung fand jede auf ihrem Teller ein Tütchen mit selbst gebackenen Keksen.
In Ihrer Begrüßung deutete Sabine Loose an, dass unser Referent, Pfarrer Christian Tegtmeier aus Kirchberg wohl nicht kommen würde. Er steckte im Stau und würde uns nicht rechtzeitig erreichen. Aber was nun? Wie gut, dass sie den Dörntener Pastor Peter Wiebold kennt. Er erklärte sich spontan bereit, mit uns einen Teil dieses Nachmittags zu feiern.
Nach dem Verlesen des Weihnachtsbriefes der NLV-Vorsitzenden Brigitte Scherb und mehreren Weihnachtsliedern, kam Pastor Wiebold. Er brachte seine Gitarre mit, begleitete uns zu den Weihnachtsliedern und erzählte eine besinnliche Geschichte.
Es folgten weitere erheiternde und nachdenkliche Erzählungen, vorgelesen von Ingrid Tiemann und Ulrike Möllhoff, so dass es eine rundum fröhliche Adventsfeier wurde, nicht zuletzt wegen der schmackhaften, hausgemachten Torte und des selbstgebackenen Zuckerkuchens zum Kaffeetrinken.
Wie gut, wenn jemand Improvisionstalent hat.
Danke Sabine und Pastor Wiebold!
„Berlin ist eine Reise wert“. Das sagten sich auch 20 Mitglieder des Goslarer LandFrauenvereins und schlossen sich einer Reisegruppe der Firma Rühe-Reisen an. Ein Besuch im Friedrichstadt-Palast stand auf dem Programm. Wir waren sehr gespannt auf die neue Grand Show „The Wyld – nicht von dieser Welt“ und wurden nicht enttäuscht. Über einhundert Künstler, Tänzer und Athleten beeindruckten das Publikum. Avantgardistische Kostüme und Dekorationen auf der riesigen Bühne mit einer gewaltigen Technik, atemberaubende Akrobatik und wundervolle Tänzer und Tänzerinnen sollten uns gemeinsam mit Nofretete in die Zukunft entführen. Ein überwältigendes Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Und vergessen werden wir auch nicht das besondere Wochenende. Berlin und ganz Deutschland feierten 25 Jahre Mauerfall. Die Lichtgrenze holte noch einmal den Grenzverlauf ins Gedächtnis. Auf großen Videowänden wurden die Ereignisse rund um Mauerbau, geteiltes Deutschland und Mauerfall in eindrucksvollen Szenen gezeigt. Viele junge Menschen schauten zu und in ihren Gesichtern konnte man Erstaunen und Entsetzen, Betroffenheit und Nachdenklichkeit erkennen. Hoffentlich haben sie das Gesehene so verinnerlicht, dass sie aufpassen und es nie wieder zu solchen oder ähnlichen Verhältnissen kommt.
Aber da war auch die andere Seite, die Freude über die Wiedervereinigung. Besonders am Brandenburger Tor haben wir diese emotionale Verbundenheit gespürt. Wir, die die ehemalige Grenze hautnah kennen gelernt und die Freude der Grenzöffnung mit erlebt haben, fühlten uns zurückerinnert an die Tage im November 1989. Fotos finden Sie in unserer Galerie
Zum Herbstanfang hatte Christa Thiele eine Abendführung mit dem Nachtwächter durch Hornburg organisiert.19 Goslarer LandFrauen trafen sich am „Ruckshof“ und aßen zur Einstimmung gemeinsam zu Abend.
Bei Einbruch der Dunkelheit erschien der Nachtwächter Ernst Meyer in seiner Tracht mit Stock und Horn und begrüßte die LandFrauen, die aus dem ganzen Landkreis Goslar gekommen waren, vor dem Hornburger Rathaus.
Damit sich jede auskannte, erzählte er von den historischen Gegebenheiten im mittelalterlichen Hornburg und seiner Umgebung sowie der wechselhaften Geschichte unter verschiedenen Landesherren und Kirchenfürsten. Dabei vergaß er auch nicht, den in Hornburg geborenen und in Bamberg begrabenen Papst Clemens zu erwähnen, der auch eine eigene Ausstellung im Heimatmuseum hat.
Bevor es zum Rundgang durch die Stadt ging, zeigte er uns noch das Hornburger Gefängnis, sagte uns aber, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, es würde heute nicht mehr genutzt. Wir gingen an der Marienkirche vorbei zum Neidhammelhaus, das nach einem Brand originalgetreu wieder aufgebaut wurde, und so keine Lücke im Fachwerkensemble der Wasserstraße geblieben ist. Er machte uns auf die Schnitzereien an den Fassaden aufmerksam und erläuterte die Bedeutung der verschiedenen Ornamente.
Am alten Hopfenspeicher berichtete er über die Bierherstellung in Hornburg und davon, dass die Stadt in der Zeit ihre große Blüte hatte und selbst der König in Preußen Hornburger Bier getrunken hat. Ein altes Wappen im Vorwerkstor erinnert noch heute daran.
Zur besonderen Freude einiger Damen, blies Herr Meyer bei jedem Glockenschlag in sein Horn und sang sein Lied, damit auch die Hornburger Einwohner wussten, dass der Nachtwächter sie bewacht. Inzwischen war es in den engen Gassen dunkel geworden und es war nicht mehr viel zu sehen. Dafür erschreckte uns aus einer Fensternische ein echtes Gespenst geweckt, das Herr Meyer extra geweckt hatte, „um uns das Gruseln zu lehren“. So hatte jeder seinen Spaß.
Wir hatten eine interessante Führung und es waren doch viele erstaunt, wie viele erhaltene mittelalterliche Häuser es in Hornburg noch gibt und dass das Städtchen noch immer sehr authentisch wirkt.
Auf ein erfolgreiches Jahr konnte die Vorsitzende der Goslarer LandFrauen Sabine Loose zurückblicken als sie anlässlich der Jahreshauptversammlung im Hotel Kaiserworth 85 zufriedene Mitglieder begrüßen konnte. Sie berichtete von zwei Mehrtagesfahrten nach Holland und ins Hohenloher Land, zwei Tagesfahrten, einem Theaterbesuch und einer Harzwanderung. Viel Interesse fand die Besichtigung der Zuckerfabrik. Es gab Comedy beim Frauenfrühstück, exotische Gewürze konnten probiert werden. In zwei Computerkursen und beim Patchwork konnten die Kenntnisse erweitert werden. Sie freute sich, dass sich so viele Mitglieder die Vorträge über St. Petersburg, China, Glücksschmiede und Vorsorgevollmachten angehört haben. Gäste sind zu unseren Veranstaltungen immer willkommen. Für 2013 kündigte sie wieder ein interessantes und abwechslungsreiches Programm an.
Nach der Kaffeepause begrüßte die Vorsitzende Sabine Looses des LandFrauenverein Ute Liebau vom Verein Leben in der Fremde, die sehr anschaulich und mitfühlend die großen Schwierigkeiten der Menschen schilderte, die ihre Heimat verlassen mussten und in Deutschland Fuß fassen wollen.